Gründung im Jahre 1897
Am 29.August 1897 wurde unser Verein im Restaurant Ochsen, in Grabs geründet. Zwecks dieser Gründung wurde eine Schafbesitzerversammlung ausgeschrieben. Bei einem Aufmarsch von nur fünf Mann durfte nicht von einem durchschlagendem Erfolg gesprochen werden. Trotzdem liess sich der Initiant, Herr Ulrich Zweifel durch diesen kleinen Misserfolg nicht zur Kapitulation zwingen und entschlossen seinen Plan in die tat umzusetzen. Wenigstens war für jeden Teilnehmer gleichzeitig die Wahl als Vorstandsmitglied gesichert. Die Ressortverteilung ergab folgendes Bild:
Präsident: Ulrich Zweifel
Aktuar: Fridolin Grässli
Kassier: Christian Grässli
Rechnungskommission: Vetsch Johann
Eggenberger Johann
Die Schafzuchtgenossenschaft Grabs darf stolz sein, nebst Gams die älteste Schafzuchtgenossenschaft im Kanton St.Gallen zu sein.
Die junge Genossenschaft war bestrebt, zur Veredelung der Landrasse erforderliche Versuche zu unternehmen und durch Anschaffung der zu jener Zeit in Deutschland eingeführten spanischen Merinoschafe einen neuen Weg in der Schafzucht zu gehen. Parallel dazu wurden Kreuzungen mit dem Ostfriesischen Milchschaf vorgenommen.
Nachdem das Volkswirtschaftsdepartement der Schafzucht kein grosses Verständnis entgegenberachte oder gar von einer finanzieller Unterstützung gesprochen werden konnte, war es um so erfreulicher, in Direktor Wyssmann vom Custerhof Rheineck einen aufrichtigen Gönner und Berater gefunden zu haben. Zu je 280 Franken kaufte er für Grabs im Jahre 1899 zwei englische Widder(Oxford). Gleichzeitig wurden vier reinrassige Mutterschafe importiert, die mit je 163 Franken bezahlt werden mussten.
Bereits im Jahre 1903 wird eine Ausstellung in Frauenfeld mit drei Kollektionen beschickt:
a: reinblütige Tiere
b: Kreuzungsprodukte
c: Mastschafe
Die Genossenschaft erntet dabei vier Preise erster Klasse und zwei Preise zweiter Klasse. Dieses Ergebniss war damals in erster Linie Direktor Wyssmann zu verdanken, der sich energisch für die grabser wehrte, nachdem das Ausstellungskomitee an den schönen Schwarzköpfen keinen Gefallen fand.
Im Jahre 1904 wurde mit 31 Erstklasstieren das erste Zuchtbuch angelegt und gleichzeitig die kennzeichnung der Tiere beschlossen. Zur Krönung dieser Beschlüsse wurde ausserdem ein männliches Zuchttier aus England im Wert von 400 Franken importiert.
1917 erfolgte die Gründung des Verbandes Schweizer Schafzuchtgenossenschaften. Es durfte die Grabser mit Stolz erfüllen, dass einer aus ihren Reihen, nämlich Fridolin Zweifel in die vorberatende Kommission als Geschäftsführer gewählt wurde.
1918 An der Schweizerischen Delegiertenversammlung in Zürich wurde der Name Grabserschaf offiziell anerkannt, das Grabserschaf, das die Fruchtbarkeit des weissen Gebirgsschafes mit der Wüchsigkeit und Schwere des Oxfordschafes in sich vereinigt.
1938 war gekennzeichnet von einem lebhaft geführten Kampf zur Erhaltung und Standardisierung des Grabserschafes. Dabei werden dem Vorstand des Schweizerischen Schafzuchtverbandes folgende Abänderungen vorgeschlagen:
1.Bennenung: Anstatt schwarz = Braunköpfiges Fleischschaf
2.Gewicht: a) männliche anstatt 120-150 kg = 90-120 kg
b) weibliche anstatt 70-80 kg = 70-90 kg
3.Farbe: Anstatt dunkelbraun bis schwarz = mittel - bis dunkelbraun
4.Fruchtbarkeit: Anstatt 2 Lämmer im Jahr = 1 bis 2 Würfe im Jahr
Wie ernst diese Wünsche der Grabser-Züchter genommen werden musste, zeigte sich anlässlich einer extra einberufenen Konferenz in Sargans, anlässlich der einmütig beschlossen wurde, an dem Namen Grabserschaf wie an dem bisherigen Standard festzuhalten und die genannten Postulate anlässlich der Delegiertenversammlung event. unter Androhung des Austrittes aus dem Verband, zu verfechten. Die Rassenfrage führte zu grossen Differenzen mit dem Landesverband, dass eine Beschickung der Landesausstellung im Jahre 1939 in Frage gestellt war. Erst ein wirklich nicht überzeugender Kompromiss anlässlich einer Sitzung im Hotel Bahnhof Buchs vom 22. März 1939 setzt dem Streit ein vorläufiges Ende, wobei der Kantonalvorstand die getroffenen Abmachungen wie folgt bestätigt: Wir bestätigen Ihnen die Abmachung des Verbandes mit den Vertretern der Schafzuchtgenossenschaft vom 22 März a.c. im Banhof Buchs. Danach werden wir Ihren Wünschen betreffend etwas hellerem Farbton als bisher Rechnung tragen. Das ist allerdings nicht so zu verstehen, dass wir nun auf einmal die Helleren bevorzugen oder gar ganz hellbraune berücksichtigen. Es kann sich nur darum handeln, in Bezug auf die dunkle Farbe etwas weniger streng zu sein. Die Z.G. des Grabserschafes ihrerseits verzichtet nach der Ausstellung in Zürich auf die lokale Rassenbezeichnung (Grabser) und die Z.G. Grabs zieht ihre Austrittserklärung aus dem Verband St.Gallischer Schafzuchtgenossenschaften zurück."
(Eine kleine Zusammenfassung aus der Jubiläums-Schrift von Walter Schlegel, im Jahre 1972. Anlässlich 75 Jahre Schafzucht-Genossenschaft Grabs)
Einige aktuellen Informationen über unser Verein
Mitglieder: 26
Aktive Schafhalter/Züchter: 19
In 13 Betrieben
Tiere: ca.600
Herdenbuchbestand: 170
Der Schafzuchtverein verfügt über:
Frühlings-Herbstweide 10 ha in Pacht von der Ortsgemeinde Grabs.
- mit Hütte und Schopf
- mit einer Sortieranlage
- mit festem Räude/Klauenbad 8m
Sömmerung SZVG
Die weiblichen Tiere ca.570 werden auf der Alp-Gamserrugg gesömmert,
die im Besitz der Ortsgemeinde Grabs ist.
Unsere Alp ist Modernhinke-Saniert, Behirtet und wird
mit Umtriebsweiden betrieben.
Widderalp
Die männlichen Tiere werden auf der Alp Ritschen gesömmert. (15-25 Stück)
Die Widder werden von 4 Mitgliedern des SZVG im wöchentlichen Turnus betreut.
Ausstellungsmärkte
Der SZVG ist regelmässig an Ausstellungen anzutreffen.
z.B. Uster,Sargans
Schafschau
Schafschau in Grabs ist Tradition!!!
- Herrliche Tiere
- Feins Schöfigs
-Toller Schauplatz
- Rangverlesen mit Schauabend
Wir freuen uns über jeden Besuch!!!